Inhalt

Einleitung

Gehörlose - Eine Kultur bringt sich zur Sprache

Dieses Buch zur Gehörlosenkultur ist von zwei namhaften Vertretern der Amerikanischen Gehörlosengemeinschaft geschrieben worden und beleuchtet das Leben und die Kultur Gehörloser von innen, indem Ihre Alltagsgespräche, ihre gemeinsamen Mythen und Erzählungen, ihre Kunst, Theaterstücke und Lebenshilfen ,zu Wort‘ kommen. Die Identität Gehörloser wird von den beiden Autoren in ihrer gemeinsamen Gebärdensprache gesehen. Sie ist zugleich die lebensspendende Mitte einer komplexen Gehörlosen-Kultur, die historisch gewachsen ist und über viele Generationen vererbt wurde.

Die vorurteilsbeladene Verkennung der Gebärdensprache insbesondere durch die orale Gehörlosenpädagogik hatte tragische Auswirkungen auf Generationen von Gehörlosen, denen ihre Sprache und Kultur weitgehend vorenthalten wurde. Die Spannung zwischen dem Selbstbild Gehörloser und dem abwertenden Bild, das die hörende Umwelt von Gehörlosen hat, ist in viele ihrer Geschichten eingegangen. Sie erzählen von ihrem Ursprung, ihrem Leben und Überleben, von ihren Eigenschaften und ihrer ,normalen Besonderheit‘.

Das Buch enthält Volkssagen, Zusammenfassungen alter Privatfilme, Erinnerungen, Witze und Übersetzungen von Gebärdenliteratur und -theaterstücken. Die Autoren präsentieren völlig neues, bisher noch nie veröffentlichtes Material in Übertragungen, die die Reichhaltigkeit und Originalität des Gebärdensprachmaterials auch für den Leser lebendig werden läßt. Ein unschätzbares Zeugnis der reichen Gehörlosenkultur, das nicht nur für Amerika, sondern grundsätzlich für alle Gehörlosengemeischaften gilt.

Padden, Carol & Tom Humphries: Gehörlose - Eine Kultur bringt sich zur Sprache. Aus dem Amerikanischen übersetzt von Eva Richter. Broschur / Paperback, 128 Seiten, Signum 1991, ISBN 3-927731-20-X. EUR 15,33

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